Die Themen dieser Woche sind vielfältig. Hier behandele ich nur eine kleine Auswahl. In dieser befindet sich heute der Vorschlag Spahns, Tariflöhne in der Pflege einzuführen. Auch die angedachten Lockerungen für Geimpfte und Genesene werden wir betrachten. Kurz vor dem letzten Thema kommen wir dann noch zu einer Traurigen Erkenntnis der OECD, die die Lesekompetenz von Jugendlichen betrifft.
Hinweis: Ich fasse hier weniger Fakten zusammen, als dass ich kurz die Ausgangssituation darstelle und dann meine Meinung dazu äußere. Ich verlinke aber zu jedem Absatz einen Artikel.
Spahn legt Gesetzesentwurf für Tariflohn in der Pflege vor
Wie u.a. die Tagesschau am Dienstag dieser Woche berichtete, hat Gesundheitsminister einen Gesetzesvorschlag für Tariflöhne in der Pflege vorgelegt. Dieser soll an einen laufenden Gesetzgebungsprozess angehängt werden. Mit diesem Vorschlag zog Spahn mit dem SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil gleich.
Was hier besonders erstaunt, ist die bahnbrechende Geschwindigkeit, mit der die Verantwortlichen bemerken, dass die bisherigen Löhne in der Pflege nicht ausreichen. Diese Erkenntnis nach über einem Jahr Pandemie und vielen Warnzeichen schon Jahre vor dieser ist ein wahres Novum. Ob, und wenn ja, zu welchen Verbesserungen die Gesetzesvorschläge führen muss dann in der Zukunft auch betrachtet werden. Denn scheint es nicht wie ein großer Zufall, dass schon zwei Minister unterschiedlicher Parteien im Superwahljahr auf eine ähnliche Idee kommen. Nun sind diese Vorstöße nicht per se schlecht nur, da sie zugunsten der Umfragewerte erfolgen, aber man muss genau beobachten, ob sie zu einer echten Verbesserung führen.
Lockerungen für Geimpfte und ein Bogen zum Klimawandel
Es gibt Lockerungen, Privilegien für Geimpfte, Genesene und Getestete. Doch sollte man diese Rechte eher Rückgabe der Grundrechte als Privilegien nennen. Die Diskussion ist kontrovers und muss so auch sein. Ich persönlich habe kein Problem mit der Rückgabe bestimmter Rechte an Geimpfte. Doch muss, wie ich finde hier immer sichergestellt sein, dass die Geimpften tatsächlich keinen Einfluss auf die Verbreitung des Virus haben. Denn was meiner Meinung nach nicht geht, sind Lockerungen für Geimpfte, wenn klar ist, dass diese sich zwar weiter infizieren und das Virus weitertragen, aber nicht erkranken können. Dies würde zu einer Durchseuchung der ungeimpften Bevölkerung führen, diese Durchseuchung wieder rum zu vielen Menschen, die den Rest ihres Lebens an Long Covid leiden müssten.
Ein wichtiger Punkt ist aber auch, dass vor allem die junge und die berufstätige Generation viele Opfer für die ältere Generation geleistet hat. Es darf nun zu keiner Situation kommen, in der “die Alten” durch ihre früher zurückgewonnenen Rechte als Geimpfte zuerst eine Weltreise per Flugzeug machen. Die Solidarität der Generationen ist keine Einbahnstraße. Hier geht es aber nicht nur um den berüchtigten Kampf der Generationen, sondern um die ganze Gesellschaft. Es gibt nur noch ein knapp bemessenes Budget an Klimagasen, die die Menschheit emittieren darf.
Die Einstellung mancher Menschen zum Klimawandel und der Bekämpfung von Corona ähnelt sich sehr. In beiden Fällen kommt es zu Bestrebungen, die Maßnahmen und Einschränkungen zum aktuellen Zeitpunkt möglichst gering zu halten. Bedacht werden dabei nicht die in der Zukunft nötigen Einschränkungen. Der einzige Unterschied ist, dass je nach dem, wer dieses Statement beim Klimawandel trifft, die nächste Generation die Einschränkungen hinnehmen muss.
Was Geimpfte, Genesene und Getestete nun wirklich dürfen fasst die Tagesschau unter dem folgenden Link zusammen: https://www.tagesschau.de/inland/verordnung-lockerung-genesene-101.html
Laut OECD sinkt die Lesekompetenz bei Jugendlichen
Nach Angaben der OECD kann nur noch etwa die Hälfte der 15-jährigen in Deutschland Meinungen von Fakten in Texten unterscheiden. Es dürfte also für manche Menschen zu Problemen führen können, wenn sie in diesem Text Meinung und Fakten unterscheiden müssen. Dies soll auch an sinkender Lesefreude liegen. Aus diesen Erkenntnissen ergeben sich jedoch Probleme.
Das Zeitalter, in dem Daten regieren und Inhalte immer effizienter personalisiert werden wird für diese Menschen gefährlich. Sie können instrumentalisiert werden. Fake News und alternative Fakten Fallen bei ihnen auf fruchtbaren Boden. Das hat nichts mit bösem Willen zutun, sie würden Fakten gerne von Meinungen unterscheiden können, haben dies aber schlicht nicht gelernt. Die Empfänglichkeit für Fake News hat aber mit der Fähigkeit zur Unterscheidung von Fakten und Meinung theoretisch nichts zutun. Denn werden bei Fake News falsche Fakten präsentiert. Schwierig sind ggf. Medien, die zwar die richtigen Fakten liefern, aber nicht mehr neutral schreiben oder sprechen. Hier können schon Adverbien oder Adjektive beeinflussen. Auch durch Framing kann eine Beeinflussung stattfinden. Vor Beeinflussungen durch Framing sind aber auch Menschen mit guter Lesekompetenz meist nicht gefeit. So macht es z.B. für das Unterbewusstsein einen großen Unterschied, ob man “Klimaerwärmung” oder “Klimaerhitzung” sagt. Na, einen Unterschied bemerkt?
Text: Lukas Mundt

